Projekte
Forschungsvorhaben gefördert im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms, Grant Agreement Nr. 874724
Ziel von dem europäischen Horizon 2020-Projekt Equal-Life ist es, die kombinierte Einwirkung von verschiedenen sozialen und physikalischen Umweltfaktoren im Lebensverlauf von Kindern auf deren psychische Gesundheit und geistige Entwicklung zu untersuchen.
Gesundheits- und Entwicklungsdaten aus verschiedenen vorhandenen europäischen Kohorten-, Längsschnitt-Schulstudien als auch Querschnittsstudien werden mit Daten zu physikalischen und sozialen Umweltfaktoren am Wohnort der Kinder angereichert. Es werden die Auswirkungen dieser Sozial- und Umweltfaktoren auf die kindliche Entwicklung auf Basis theoriegeleiteter Fragestellungen untersucht. Insgesamt werden Daten in einem Stichprobenumfang von mehr als 250 000 Personen vorliegen. Die Analysen folgen einem sog. Exposome-Konzept, wonach die Einflüsse von externen (physikalischen), sozialen und internen (Biomarker) Faktoren auf die geistige Entwicklung und psychische Gesundheit der Kinder integriert betrachtet werden. Von Interesse sind dabei nicht nur die belastenden Umweltfaktoren wie Lärm oder Luftschadstoffe, sondern auch die unterstützenden, positiven Umweltfaktoren wie Grünflächen, Spielplätze etc.
Von Beginn an werden relevante Akteursgruppen (Stakeholder) in das Forschungsvorhaben einbezogen und deren an die Forschung gerichteten Bedarfe aufgegriffen. Es werden die von Stakeholder umsetzbaren Interventionsmaßnahmen adressiert, die zur Förderung der kindlichen Entwicklung beitragen und belastende Faktoren minimieren. In einem ausführlichen Leitfaden („Equal-Life Handbook") werden die Erkenntnisse zusammengetragen und Empfehlungen formuliert.
Aufgabe von ZEUS in Equal-Life ist die Mitarbeit an der Entwicklung eines konzeptuellen Modells (einer „Theorie“) zur Wirkung von Umwelt- und Sozialfaktoren auf die psychische Gesundheit und Entwicklung von Kindern. Dabei werden relevante vermittelnde Einflussgrößen wie Schlafqualität, Stress und dessen Bewältigung sowie Erholungsprozesse bzw. Erholungsmöglichkeiten mit betrachtet. Die erarbeiteten theoretischen Konzepte werden in statistische Modelle übersetzt, mit denen die vorliegenden angereicherten Studiendaten analysiert werden. ZEUS ist weiterhin an der Einbindung von Stakeholdern beteiligt sowie an der Erarbeitung des Equal-Life Handbuchs.
Projektpartner: Fundacion Privada Instituto De Salud Global Barcelona, Gemeente Utrecht, Goeteborgs Universitet, Helsingin Yliopisto, ITA-Suomen YLIOPISTO, J.Z.U. Institut Za Javno Zdravje Na Republika Severna Makedonija Skopje, Karolinska Institutet, Nacionalni Institut Za Javno Zdravje, Quantia Consulting SRL, Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen, Rijksinstituut Voor Volksgezondheid En Milieu, Stichting International Network On Children's Health, Environment and Safety, Technische Universität Graz, Technische Universität Kaiserslautern, Technische Universiteit Delft, Technische Universiteit Eindhoven, Universität Bremen, Universiteit Gent, University of Leicester, ZEUS GmbH, Zentrum für Angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung
Projektlaufzeit: 5 Jahre (2020 - 2024)
Projektwebseite: https://www.equal-life.eu/en
Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3718 43 134 0)
Aufbauend auf das UBA‐Vorhabens „Modell zur Gesamtlärmbewertung“ (FKZ 3715 55 1030) besteht in diesem Vorhaben die Aufgabe ein Regelungsmodell zur Gesamtlärmbewertung zu erarbeiten und dieses in einem Planspiel mit den betroffenen Akteuren zu erproben. Anhand des Planspiels sollen die Folgen im Fall einer verbindlichen Einführung der Gesamtlärmbewertung für die betroffenen Akteure, insbesondere aus Wirtschaft (wie z.B. Verbände und Betreiber von Industrie‐ und Gewerbeanlagen, Verkehrsunternehmen sowie Infrastrukturbetreiber) und Verwaltung (einschl. Baulastträger in Städten und Gemeinden, Genehmigungsbehörden) untersucht werden. Dafür wird das Vorhaben in verschiedene Arbeitspakte unterteilt, die sowohl aus einem Dialogprozess – einem Workshop und dem Planspiel – als auch aus fachlichen Arbeiten des Forschungsteams bestehen. Diese Arbeitspakte bauen aufeinander auf und es bestehen Wechselwirkungen untereinander, die bei der Bearbeitung zu berücksichtigen sind.
Projektlaufzeit: 3 Jahre (2019 - 2022)
Forschungsvorhaben im Auftrag des Eisenbahnbundesamtes
Seit 1999 fördert die
Bundesregierung im Rahmen des freiwilligen Investitionsprogramms
"Lärmsanierung
an bestehenden Schienenwegen des Bundes" Maßnahmen zur Minderung des
Eisenbahnlärms an bestehenden Strecken der Eisenbahn des Bundes mit dem
Ziel lärmbelastete Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten.
Aufgabe des Gutachtens ist es, den Fortschritt und die Erreichung dieses Ziels zu evaluieren und notwendige Steuerungsmöglichkeiten für die Zukunft des Programms aufzuzeigen. Im Rahmen des von der ZEUS GmbH verantworteten Gutachtenteils werden an ausgewählten Bahnstrecken Befragungen zur Wahrnehmung der Geräuschbelastung durch den Eisenbahnverkehr durchgeführt und bezogen auf verschiedene Lärmsanierungsmaßnahmen deren Akzeptanz in der betroffenen Bevölkerung erhoben. Im Sommer/Herbst 2019 werden dazu per Zufall ausgewählte Anwohnerinnen und Anwohner, die an bestehenden Bahnstrecken leben, angeschrieben und zur Befragungsteilnahme eingeladen.
Projektpartner: Möhler + Partner Ingenieure AG, Augsburg (Koordination), ZEUS GmbH, Hagen
15.07.2019 - Wohn- und Lebensbedingungen und Umgebungsgeräuschen im Umfeld von Truppenübungsplätzen
Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesamtes für Instruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr
Projektpartner: Cervus Consult GmbH (Koordination), Willich, und ZEUS GmbH, Hagen.
Projektlaufzeit: 3 Jahre (2018 - 2020)03.06.2019 - Evaluation der Sportanlagenlärmschutzverordnung
Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3719 55 101 0)
In dem Vorhaben wird anhand von Belastungs- und Belästigungsuntersuchungen an exemplarisch ausgewählten Untersuchungsstandorten die Wirkung des Sportlärms auf die Belästigung betroffener Anwohnerinnen und Anwohner untersucht. Auf Basis der Ergebnisse werden die Auswirkungen der Sportanlagenlärmschutzverordnung geprüft, die Vollzugserfahrungen der Kommunen und Verbände ausgewertet und im Rahmen eines Rechtsgutachtens bewertet. Der Zeitraum der im Forschungsprojekt durchzuführenden Evaluation beginnt mit dem Inkrafttreten der Zweiten Verordnung zur Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung und endet mit Ablauf des Projektes nach einer Projektdauer von ca. 3 Jahren.
Projektpartner sind Möhler + Partner Ingenieure AG (Projektkoordinator), München, Öko-Institut e.V., Darmstadt, ZEUS GmbH, Hagen.
Projektlaufzeit: 2,5 Jahre (2019 - 2021)
Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3718 43 134 0)
Luftwärmepumpen und Klimageräte sind stationäre Anlagen, deren Betrieb zu Geräuschimmissionen in der Nachbarschaft führt. Die Errichtung dieser Anlagen unterliegt in der Regel keinem Genehmigungsverfahren. Die Betroffenen sind daher nicht durch eine behördliche Genehmigung oder Überwachung geschützt und müssen sich bzgl. Lärmbelästigungen häufig zivilrechtlich gegen den Betreiber wenden. Zudem werden Luftwärmepumpen und Klimageräte häufig als frei stehende Anlagen oder mit lärmrelevanten Anlagenkomponenten als sog. Splitausführung im Freien installiert, so dass deren Geräusche ungedämmt auf die Nachbarschaft einwirken können.
Das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Beantwortung der
Frage, ob und in welchem Maß die charakteristischen Geräuschimmissionen aus
Kältemaschinen und Luftwärmepumpen wirkungsrelevant sind. Diese Frage soll
unter kontrollierten Bedingungen beantwortet werden.Untersucht wird der Einfluss der Geräusche auf körperliche (physiologische) Reaktionen, die Lärmbelästigung und auf den nächtlichen Schlaf.
Projektpartner sind Advanced Sleep Research GmbH, Berlin, mit wissenschaftlich-methodische Beratung unterstützt durch Interdisziplinäre Schlafmedizinisches Zentrum der Charité - Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. T. Penzel), Möhler + Partner Ingenieure AG, München, und ZEUS GmbH, Hagen (Projektkoordinator).
Gutachten im Auftrag der Europäischen Kommission
(DG Environment, ENV.A3 - Environmental Knowledge, Eco-Innovation & SMEs)
Die
Europäische Kommittion (DG Environment) hat Anfang 2018 ein Gutachten
in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, verschiedene Methoden zur Bewertung
der gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Umgebungslärm,
einschließlich Belästigung, zu prüfen und ein Verfahren vorzuschlagen,
das wissenschaftlich fundiert ist, neben Belästigung und Schlafstörungen
die Bewertung weiterer Gesundheitswirkungen beinhaltet und praktikabel
ist. Dabei werden die neuesten im Zuge der kommenden neuen WHO Noise
Guidelines for the European Region erarbeiteten Erkenntnisse der
Lärmwirkungsforschung berücksichtigt. Mit dem Gutachten wurde das
niederländische National Institute for Public Health and the Environment
(RIVM),
NL-Bilthoven, und das Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt- und
Sozialforschung (ZEUS GmbH), D-Hagen, zusammen mit weiteren an der
Erarbeitung der WHO Evidenz-Reviews beteiligten Wissenschaflerinnen und
Wissenschaftler beauftragt. Die Ergebnisse wurden Ende des Jahres 2018 veröffentlicht. Das Gutachten steht auf der Webseite des RIVM zum Download bereit.
03.08.2018 - Minderung des Gewerbelärms in Städten
Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3718 55 100 0)
Die
Kommunen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Sie müssen
mehr Wohnraum schaffen, um den stetigen Zuzug und den Bedarf nach
Wohnraum vor allem im städtischen Bereich zu bedienen. Dies ist in
Einklang zu bringen mit bereits vorhandener Nutzung und dann notwendig
aufzubauender Infrastruktur (Verkehr, Nahversorgung, kulturelle und
soziale Einrichtungen). Kommunen können durch Nachverdichtung
entsprechende Flächen zur Verfügung stellen und so die "Stadt der kurzen
Wege" schaffen. Mit dem neuen Gebietstyp "Urbanes Gebiet" soll das Ziel
der Nachverdichtung bedient werden.
Die „Stadt der kurzen Wege“ bedingt unbestreitbar Vorteile, der Flächenverbrauch kann so wirksam gesenkt werden, der Wunsch nach kurzen Wegen wird bedient. Allerdings ist damit auch ein Heranrücken an bereits bestehende oder noch zu schaffende Gewerbeflächen – mitsamt der damit verbundenen Verkehre – unausweichlich. Lärmkonflikte rücken somit in den Vordergrund. Die Lärmsituation für die Bevölkerung in derart enger Nachbarschaft mit unterschiedlichen Lärmquellen und vor allem deren planerische Bewältigung ist von herausragender Bedeutung, soll das „neue Zusammenleben in der Stadt“ auf Dauer tragfähig sein.
In dem Forschungsvorhabens werden In mehreren exemplarisch ausgewählten, verdichteten Untersuchungsgebieten die Geräuschbelastung an Wohngebäuden berechnet, mittels Befragung bei dort wohnenden Anwohnerinnen und Anwohnern die Lärmbelästigung erfasst und diese mit den berechneten Geräuschpegeln in Beziehung gesetzt. Es erfolgt eine rechtsgutachterliche Stellungnahme zu den offenen Rechtsfragen zur Auslegung des neuen Gebietstypes "Urbanes Gebiet". Zum Projektende werden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt.
Projektpartner
im Forschungsvorhabens sind: Öko-Institut e.V., Darmstadt
(Projektkoordinator), Büro GeräuscheRechner, Henning Arps, Hildesheim,
Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum GmbH (SUZ), Duisburg, ZEUS GmbH,
Hagen.
21.02.2018 - Handlungsempfehlungen für eine überzeugende Umweltberichterstattung:
Nutzbarmachung von Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie
Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3717 56 102 0)
Ein
wesentlicher Schwerpunkt des Umweltbundesamtes (UBA) ist die Information
der Öffentlichkeit über Umweltbelastungen, den Umweltzustand sowie über
politische Ziele und Zusammenhänge der Umweltpolitik. Generell lässt
sich ein Umweltproblem von einem einzelnen Individuum kaum lösen,
sondern erfordert gemeinsames Handeln verschiedener nationaler und
internationaler Akteure auf unterschiedli¬chen politischen und
wirtschaftlichen Ebenen. Aufgabe der Berichterstattung des UBA ist es,
die hierfür erforderlichen Informationen und Entscheidungsgrundlagen
bereit zu stellen. Die Komplexität und die bestehenden Unsicherheiten in
der Entstehung sowie der Risikobewertung von Umweltproblemen erschweren
die Informationsbereitstellung und die Kommunikation mit der
Bevölkerung. Hinzu kommt, dass Informationen von Menschen in
Abhängigkeit von verschiedenen externen und internen Faktoren
unterschiedlich erfasst und unterschiedlich kognitiv, affektiv
(emotional) sowie konativ (antriebsbezogen) verarbeitet werden.
Ziel
dieses Forschungsvorhabens ist es daher, auf Basis
kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse die Wirksamkeit und
Verständlichkeit ausgewählter Umweltinformationsprodukte des UBAs zu
evaluieren und aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen für die
Optimierung der Umweltkommunikation des UBAs abzuleiten und zu
vermitteln. Dies erfolgt in verschiedenen Arbeitspaketen, die folgende
Aufgaben beinhalten:
- Eine umfassende Literaturanalyse zu
Kommunikationszielen, Einflussfaktoren von Umwelthandeln und
-entscheidungen, und zu den bei der Umweltinformationsgabe
möglicherweise auftretenden kognitiven Verzerrungen;
- die Erarbeitung eines Rahmenmodells zu den Wirkungen kognitiver Verzerrungen in der Umweltkommunikation;
- die
empirische Prüfung der Wirksamkeit und Verständlichkeit ausgewählter
Produkte der Umweltinformation unter kontrollierten Bedingungen;
- die Ableitung von Handlungsempfehlung und exemplarische Verbesserung von Kommunikationsprodukten;
- die Vermittlung der Ergebnisse des Vorhabens in verschiedenen Fachbereichen des Umweltbundesamtes
Projektpartner sind HSD Hochschule Döpfer (Prof. Dr. Sabine Schlittmeier), Köln, eresult GmbH, Göttingen, Mann beißt Hund - Agentur für Kommunikation GmbH, Hamburg, und ZEUS GmbH (Projektkoordinator), Hagen.
Die Projektdauer beträgt ca. 3 - 4 Jahre (2017 - 2021).
21.02.2018 - RUMBLE (RegUlation and norM for low sonic Boom Levels)
Forschungsvorhaben gefördert im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms, Grant Agreement Nr. 769896
RUMBLE (RegUlation and norM for low sonic Boom Levels) ist ein EU Horizon 2020 Verbundprojekt, das zur Aufgabe hat, wissenschaftliche Evidenz zum tolerablen bzw. akzeptablen Niveau der Geräusche von Überschallflugzeugen neuester Generation bereit zu stellen. Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für nationale, europäische und internationale Regulierungsbehörden für die Regulierung und Normung von sogenannten 'low sonic boom levels' (niedrige Überschallknalle) zu erarbeiten. Wesentliche Inhalte des Projekts sind:
- Entwicklung und Beurteilung von Vorhersage-Tools zu Überschallknallen
- Untersuchung von menschlichen Reaktionen auf Überschallknalle
- Validierung von Untersuchungsergebnissen in Windtunnel-Experimenten und im Rahmen von Testflügen.
Aufgabe von ZEUS ist die Beratung zur Konzeption und Durchführung von Laborexperimenten zu inner- und außerhäusigen Reaktionen auf (simulierte) Überschallfluggeräusche. Außerdem erarbeitet ZEUS mit weiteren Projektpartnern ein Konzept für eine Feldstudie zur Beeinträchtigungsreaktionen in der Bevölkerung auf Geräusche von Überschallflugzeugen bei Überlandsflügen.
Projektlaufzeit: 3 Jahre (2017 - 2020)
Projektwebseite: https://rumble-project.eu/i/
Forschungsvorhaben gefördert im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms, Grant Agreement Nr. 769627
Das Ziel von ANIMA ist es, neue Methoden, Verfahrensweisen und Instrumente zur Bewältigung und Minderung von Fluglärmwirkungen vor dem Hintergrund einer wachsenden Verkehrsnachfrage zu entwickeln. Dabei soll neben akustischen und operativen Maßnahmen bürgerschaftliches Engagement Beachtung finden. ZEUS ist als Projektpartner dabei und beschäftigt sich im Rahmen von Reviews und mehreren Lärmwirkungserhebungen mit den Faktoren, die beim Zusammenhang zwischen Fluglärm, Belästigung und Lebensqualität eine relevante Rolle spielen. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen zu Maßnahmen abgeleitet, mit denen die Belästigung durch Fluglärm in der betroffen Bevölkerung gemindert, die Lebensqualität verbessert und bürgerschaftliches Engagement unterstützt werden können.
Projektlaufzeit: 4 Jahre (2017 - 2021)
Projektwebseite: http://anima-project.eu/
01.03.2017 - Lärmbelästigungssituation in Deutschland
Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes (FKZ 3716 56 101 0)
Umgebungslärm ist eine der bedeutsamsten Umweltprobleme der heutigen Zeit, die sich schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen 587 000 gesunde Lebensjahre aufgrund von Belästigung von Umgebungslärm verloren. Belästigung ist eine komplexe Reaktion auf Geräusche, die durch emotionale und kognitive Reaktionen sowie eine Störung des Verhaltens gekennzeichnet ist.
Die Lärmbelästigungssituation in Deutschland wurde bislang turnusmäßig alle zwei Jahre vom Umweltbundesamt ohne Kenntnis der Exposition erfasst. Darüber hinaus sind viele Forschungsvorhaben auf die Untersuchung der Lärmwirkung einzelner zentraler Lärmquellen beschränkt.
In diesem Forschungsprojekt wird eine Lärmbelästigungserhebung geplant und durchgeführt, die repräsentativ im Hinblick auf die Verteilung der Umgebungslärmbelastung in Deutschland ist und die von den unterschiedlichen Umgebungslärmquellen ausgehende Belästigung erfasst. Als Untersuchungsgebiete werden bundesweit stellvertretende Großräume im Norden, Osten, Süden und Westen der Bundesrepublik genutzt. Innerhalb der Großräume wird die Lärmbelästigungssituation für unterschiedliche Verdichtungsräume (Innenstadt, städtisches Randgebiet, ländliche Lage/Raum) erhoben. Die Geräuschpegelbelastung an der Wohnadresse der Befragten wird für Verkehrsgeräusche und – soweit vorhanden – für Geräusche von Industrie- und Gewerbeanlagen als auch Windenergieanlagen abgeschätzt. Die Akustik- und Befragungsdaten werden miteinander verknüpft und erlauben die statistische Analyse von Expositions-Wirkungsbeziehungen. Die verknüpften Befragungs- und Geräuschpegeldaten werden als anonymisierte Datensätze zur Auswertung an das Umweltbundesamt weitergeleitet.
Projektlaufzeit: 2,5 Jahre (2017 - 2019)
15.11.2015 - NORAH (Noise-Related Annoyance, Cognition, and Health)
Forschungsvorhaben im Auftrag des Gemeinnützige Umwelthaus GmbH (UNH) in Kelsterbach.
Die Lärmwirkungsstudie NORAH („Noise-Related Annoyance, Cognition, and
Health“, „Zusammenhänge zwischen Lärm,
Belästigung, Denkprozessen und Gesundheit“) wurde in den Jahren 2011 bis 2015
mit dem Ziel durchgeführt, eine möglichst repräsentative und wissenschaftlich
abgesicherte Beschreibung der Auswirkungen des Lärms vom Flug-, Schienen- und
Straßenverkehr auf die Gesundheit und Lebensqualität der betroffenen
Wohnbevölkerung in einer Flughafenregion zu erhalten. Die Untersuchung fand hauptsächlich
am Flughafen Frankfurt/Main statt, zum Teil darüber hinaus an den Flughäfen
Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und Stuttgart.
Wissenschaflerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungs- und
Fachinstitutionen der Medizin, Psychologie, Sozialwissenschaft und Akustik
gingen der Frage nach wie sich Verkehrslärm auf die Belästigung,
Lebensqualität, die Gesundheit von Erwachsenen und die Entwicklung von Kindern
auswirkt.
Aufgabe von ZEUS war die Gesamtkoordination des NORAH-Vorhabens gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Studienleiter Professor Dr. Rainer Guski von der Ruhr-Universität Bochum. Darüber hinaus verantwortete ZEUS den Studienteil zur Belästigung und Lebensqualität der Wohnbevölkerung an den Flughäfen Frankfurt, Berlin-Schönefeld, Köln/Bonn und Stuttgart.
Projektpartner: Avia Consult, Strausberg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln, Hörzentrum Oldenburg, GmbH, Justus-Liebig-Universität Gießen, Ruhr-Universität Bochum (Gesamtkoordination), Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum, Duisburg, Technische Universität Dresden, Technische Universität Kaiserslautern, ZEUS GmbH (stellv. Gesamtkoordination), Hagen
Projektlaufzeit: 5 Jahre (2011 - 2015)
Projektwebseiten: https://www.norah-studie.de; https://laermstudie.de